DFV Landesverband Thüringen e. V.

Texte

Werden und Ende der weltlichen Schule in Erfurt

Von Dr. Günter Schwade

Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts gab es schulreformerische Vorstellungen (Wolfgang Ratke 1571 – 1635), u.a. das Schulwesen konsequent der Aufsicht staatlicher und demokratischer Organe zu unterstellen. In dieser Zeit war der Unterricht aber an Konfessionen gebunden und Religion Pflichtfach. Ende des 19. Jahrhunderts / Anfang des 20. Jahrhunderts wuchsen die Forderungen nach einer allgemeinen Schulreform stark an, wobei sich bürgerliche Reformpolitik und die der Arbeiterbewegung stark unterschieden. Insbesondere die Arbeiterbewegung und ihre Parteien kämpften für die konsequente Trennung von Staat und Kirche. Letztlich hatte die Trennung von Staat und Kirche im Ergebnis der Novemberrevolution mit dem sogenannten Weimarer Schulkompromiss Eingang in die Weimarer Verfassung gefunden. Der Artikel 146, Absatz 2 der Reichsverfassung gab den Eltern das Recht, ihre Kinder in Schulen ihrer Weltanschauungen zu schicken und sie vom Religionsunterricht zu befreien. Um die Schüler aber, wie auch Stadtschulrat Gutsche darlegte, im Sinne einer sittlichen Lebensführung zu erziehen, hatte an Stelle des Religionsunterrichtes das Unterrichtsfach Lebenskunde als Moralunterricht verstanden, zu treten. Noch gab es allerdings weder die erforderlichen Schulgebäude noch die entsprechend ausgebildeten Lehrer. Hinzu kam, dass die Verantwortlichen der Stadtverwaltung die schulreformerischen Bemühungen z.T. halbherzig und bisweilen auch nur widerwillig unterstützten. Der Gothaer Volksschullehrer Max Greil (USPD), Bildungsminister in Thüringen, förderte tatkräftig die Reformansätze. Dabei konnte er sich auf das im Auftrage des Parteivorstandes der USPD 1919 / 1920 entworfene Schulprogramm stützen, an dessen Erarbeitung Georg Ledebur, Theodor Neubauer und Anna Siemsen führend beteiligt waren.
1920 gab es in Erfurt 29 Schulen, darunter 11 staatliche und 18 Konfessionsschulen. Davon waren 5 katholisch und 13 evangelisch. Ausgehend von der Reichsverfassung erhoben auch in Erfurt engagierte Eltern und Lehrer, proletarische Freidenker und die Parteien SPD und KPD die Forderung nach Gründung einer weltlichen Schule.

Den kompletten Artikel können Sie über folgenden Link lesen, bzw. herunterladen (PDF-Datei, ein geeignetes Programm zum Lesen ist erforderlich).

Der Kampf um eine weltliche Schule in Erfurt

An dieser Stelle sei unserem Genossen Heinz Tichlers gedankt, der, selbst Schüler an der weltlichen Schule, sich rührend um die Erhaltung der Erinnerung an diese gekümmert hat.


Herzlich willkommen beim DFV Landesverband Thüringen e.V. . Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, abonnieren Sie den Freidenker-Brief (Newsletter) des DFV Bundesverbandes oder abonnieren Sie unsere Zeitschrift, den FREIDENKER.

Navigation

Themen

Hyperlinks

Medien

Webseite abonnieren

Geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an, um unsere Webseite zu abonnieren und Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.

Meta

 

© DFV Landesverband Thüringen e.V., 2018 ~ Impressum ~ Datenschutz